Für Wang Shangsheng war es eine gute Woche, eine sehr gute sogar. Seine Firma produziert an drei Standorten in China, Scheibenwischer, Schiebedächer und Anlasser, mehrere Millionen Stück im Jahr. Mehr als ein Drittel davon wird ins Ausland exportiert, vor allem in die USA. “Meine Produkte werden jetzt billiger, das ist richtig gut für mich”, sagt Wang, ein kleiner, schmal gebauter Mann mit wachen, braunen Augen.
Die Abwertung des Yuan hilft ihm, seine Wettbewerber aus Japan und Deutschland, darunter auch Bosch, im Preis zu schlagen. “Ja, ich habe mich sehr gefreut”, sagt er und lacht. Der günstigere Yuan habe einen direkten Einfluss auf seine Verkäufe, erklärt Wang und lässt den Blick durch die Fabrikhalle in Wenzhou schweifen. Trotz der sommerlichen Schwüle sind seine in graue Anzüge gekleideten Mitarbeiter emsig bei der Arbeit. “Wir müssen schließlich unsere Aufträge erfüllen”, erklärt der Geschäftsführer, “jetzt, nach der Kurskorrektur werden wir sicherlich viele neue Bestellungen bekommen.”
Es scheint, als habe Peking Unternehmer wie Wang im Sinn gehabt, als die Notenbank am Dienstag vergangener Woche beschloss, die Währung abwerten zu lassen. Die Maßnahme ist Teil einer langfristigen Strategie, die Chinas wirtschaftliche Stärke und seine Macht sichern soll. Weitere Schritte stehen an. Ob die Regierung die Kraft aufbringt, diese ebenso tatkräftig umzusetzen, ist zwar fraglich. Deutschland und seine Unternehmen sollten sich dennoch auf fünf Trends einstellen. Welche das sind, lesen Sie in der Geschichte, die ich mit meinem Frankfurter Kollegen Frank Stocker für die WELT am Sonntag geschrieben habe.