Großbritannien greift weiter durch: Ab April bekommen arbeitslose Zuwanderer aus der EU keinen Wohnzuschuss mehr, wenn sie sich im Vereinigten Königreich niederlassen. Das kündigten Innenministerin Theresa May und Arbeitsminister Iain Duncan Smith am Montag in einem Gastbeitrag für die „Daily Mail“ an. Gleichzeitig wird auch die Arbeitslosenhilfe für Zuwanderer aus der EU begrenzt: Arbeitslose aus anderen Mitgliedsländern können demnach nur noch dann länger als sechs Monate Fördermittel vom britischen Staat bekommen, wenn sie „echte“ Chancen auf einen Job haben. „Es können nicht mehr länger Leute aus dem Ausland kommen und erwarten, etwas umsonst zu bekommen“, schreiben die Minister in der „Daily Mail“: „Wir stellen sicher, dass Migranten nicht mehr unfair von unserem System profitieren können.“
Mit den Ankündigungen verschärft sich die britische Einwanderungsdebatte weiter. Die Konservativen geraten dabei auch von rechts unter Druck: Eine Umfrage für den „Sunday Mirror“ und den „Independent on Sunday“ hatte am Sonntag gezeigt, dass die britische Unabhängigkeitspartei UKIP derzeit von den Wählern am meisten favorisiert wird – sie liegt mit 27 Prozent vor Labour und den Konservativen. UKIP-Chef Nigel Farage ist der Umfrage zufolge mit 22 Prozent nach David Cameron der beliebteste Politiker im Land. Die Konservativen stecken deshalb in einer schwierigen Lage. In meiner aktuellen Geschichte aus der WELT lesen Sie, warum die britische Wirtschaft trotz der Debatte von der Zuwanderung profitiert.