Da ist ganz schön Druck drauf – und das im wahrsten Sinne des Wortes: Pressen so groß wie ganze Einfamilienhäuser ahmen in der von außen unscheinbaren Fabrik bei 1500 Grad Celsius den Vorgang nach, mit dem die Natur Diamanten formt. Mit viel Druck und wenig Geräuschen wird Kohlenstoff zum begehrten Edelstein. Nur: Was in der Natur mitunter mehrere Millionen Jahre dauert, braucht in der Fabrik Stunden, höchstens Tage. “Wir können hier mehrere hundert Karat auf einmal produzieren. Das kriegt die Natur nicht hin”, sagt Walter Hühn. Sein Unternehmen Element Six produziert so synthetische Diamanten. Diese schneiden durch Granit wie durch Butter, graben sich auf Bohrköpfen durchs Erdreich, werden in Kombination mit Lasern bei komplizierten Operationen eingesetzt und könnten schon bald in Computerfestplatten verbaut werden. Gleichzeitig versuchen Firmen, die künstlichen Steine auch als Schmuck zu verkaufen – eine Entwicklung, die Element Six ziemlich kritisch sieht. Das ist kein Wunder, schließlich gehört das Unternehmen zur De Beers-Gruppe, die mit echten Diamanten Milliarden umsetzt. Doch auch Wissenschaftler sind skeptisch. Warum das so ist, lesen Sie in meiner aktuellen Geschichte für die WELT.