Großbritanniens Finanzminister George Osborne hatte in dieser Woche keine einfache Aufgabe. Er musste bei der Präsentation seines „Autumn Statements“ Wohltaten verteilen, obwohl ihm dafür das nötige Kleingeld fehlt. Trotz der wirtschaftlichen Erholung – die Wirtschaft des Vereinigten Königreiches soll in diesem Jahr um rund drei Prozent wachsen – muss das Land weiter sparen. Einige wenige Branchen bedachte Osborne trotzdem, darunter die Ölindustrie. Sie erhält steuerliche Erleichterungen in Höhe von 450 Millionen Pfund, umgerechnet rund 570 Millionen Euro, die Konzerne sollen in Zukunft nur noch 30 statt 32 Prozent an zusätzlichen Abgaben auf ihre Gewinne entrichten. Die Branche steht angesichts der steigenden Produktionskosten und des sinkenden Ölpreises vor großen Herausforderungen. „Das ist natürlich ein Problem für diese unverzichtbare Industrie“, sagte Osborne vor den Abgeordneten des britischen Unterhauses. Der niedrige Ölpreis ist jedoch nicht die einzige Herausforderung, vor der die britischen Energiekonzerne stehen, auch der Rückbau ausgemusterter Bohrinseln wird teuer. In meiner aktuellen Geschichte aus der WELT lesen Sie, wie viel die Konzerne dafür zur Seite zu legen müssen.