So viel Mist! Rund 800 Millionen Tiere leben in China, darunter viele Schweine, Hühner und Rinder. Sie werden gezüchtet, damit der Mensch sie essen kann – und produzieren dabei Mist. Dieser wird bislang zum Düngen auf die Felder gefahren. Doch wenn es nach der chinesischen Regierung geht, soll aus dem Mist bald Strom werden: bis 2015 sollen im Reich der Mitte 70 000 kleine und rund 8000 große Biogasanlagen entstehen, in denen der Mist verstromt wird.
„Das Potenzial ist sehr groß“, sagt Bernhard Raninger, Leiter des China-Zentrums der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) in Peking. Dort forschen Deutsche und Chinesen gemeinsam daran, wie sich das Biogas-Potenzial des Landes zur Stromerzeugung nutzen lässt. Jährlich fallen in der Landwirtschaft in China rund 290 Milliarden Kubikmeter Biomasse an. „Damit ließen sich fast sieben Prozent des Energiebedarfs in China abdecken“, sagt Bernhard Raninger. Anders als in Deutschland werden in China keine Pflanzen wie zum Beispiel Mais für die Vergärung gezüchtet, erlaubt sind lediglich die Verwendung von Mist und Abfall.
Dennoch ist das Interesse seitens der Chinesen groß: Mit rund 7000 Anlagen ist Deutschland heute Marktführer im Bereich der Biogas-Technologie; von deutschen Forschern und Unternehmen sollen die Chinesen lernen. „Im Austausch mit China bewegen wir uns – ganz im Unterschied zu allen anderen Schwellenländern – auf einem sehr hohen Niveau“, sagt Bernhard Raninger. Das interessiert auch die deutschen Biogas-Firmen: Sie wollen davon profitieren, wenn China im großen Stil ins Biogas-Geschäft einsteigt. Lesen Sie hier den ganzen Text aus der Welt: Deutschland soll Chinas Gülle zu Geld machen.