Michael O’Leary wollte sich Mühe geben. Er wollte bescheidener auftreten, weniger markige Sprüche machen, kein Macho mehr sein. Das zumindest war der Plan, der dem Ryanair-CEO ein neues Image verschaffen sollte. Teil der Kampagne: Eine Frage- und Antwortstunde auf Twitter; ein Format, das mehr und mehr Unternehmen nutzen, um sich verbraucherfreundlicher und näher am Kunden zu geben.
Doch Michael O’Learys Twitter-Fragestunde ging gründlich nach hinten los. Der Chef der irischen Billig-Airline war offensichtlich nicht darauf vorbereitet, dass ihm die Nutzer des Netzwerkes kritische Fragen stellen würden. O’Leary, der mit dem Hashtag #grillMOL twitterte, machte einer jungen Frau per Twitter anzügliche Komplimente (“Schönes Foto. Phwoaarr!”), verglich sich selbst mit Jesus und bekannte, dass Ryanair mit “Bullshit” fliege.
Experten rätseln nun, ob der für seine Rüpelhaftigkeit bekannte CEO völlig unvorbereitet in die Fragestunde ging – oder ob die Ausfälle Absicht waren. Dabei hat Ryanair noch mehr Probleme: Nachdem mehrere Maschinen notlanden mussten, weil sie zu wenig getankt hatten, klagt das Unternehmen nun gegen die neu gegründete Ryanair Pilot Group, eine Interessenvertretung für Ryanair-Piloten. Sie hatte Zweifel an der Sicherheit der Fluggesellschaft geäußert. Lesen Sie hier die ganze Geschichte aus der WELT.