Hat er schlussendlich doch zu viel Druck gemacht? Erst vor knapp zwei Monaten hatte Virgin-Gründer Richard Branson seinem Unmut über die Verzögerungen beim Jungfernflug seines bemannten Raumschiffs “SpaceShipTwo” Ausdruck verliehen. “Ich würde bitter enttäuscht sein, wenn ich nicht vor Ende des Jahres im Weltall bin”, sagte der 64-Jährige. “Wir machen noch drei weitere Raketentests, und dann soll es losgehen.”
Daraus wird nun nach dem Absturz des SpaceShipTwo in der Wüste Kaliforniens nichts. Zwar konnte sich der Pilot durch einen Fallschirmabsprung retten, der Kopilot starb jedoch. Dr. Yes – so der Spitzname des Multimilliardärs – muss sich nun fragen lassen, ob er mit seinem ehrgeizigen Projekt, Bürger mit gut gefüllten Bankkonten per Raumschiff ins All zu schicken, doch zu viel wollte. Branson kündigte jedoch die Fortführung des Programmes an. “Wir wussten immer, dass der Weg ins All extrem schwierig ist – und das jedes neue Transportsystem zu Beginn seiner Geschichte schlechte Zeiten durchmachen muss”, schrieb er am Samstag in einem Blogeintrag. “Der Weltraum ist hart – aber er ist es wert. Wir werden durchhalten und gemeinsam voranschreiten.” In meiner aktuellen Geschichte aus der WELT lesen Sie, welche anderen Niederlagen Branson bereits weggesteckt hat – und warum er sich trotzdem nicht beirren ließ.