Es ist fast so lang wie das Empire State Building und breiter als ein quergelegter Big Ben. Es kann bis zu 48.000 Tonnen schwere Ölplattformen heben, auch die bis zu 25.000 Tonnen schweren Beine einer Bohrinsel bereiten keine Schwierigkeiten. Mit acht 11,2 Megawatt starken Motoren ist das 382 Meter lange Schiff weltweit das einzige, das derzeit in der Lage ist, große Ölplattformen wie die Brent Delta in der Nordsee abzureißen. Der britisch-niederländische Ölkonzern Shell will es in Kürze dafür einsetzen.
Problematisch ist bislang jedoch der Name des Spezialschiffes: Es heißt “Pieter Schelte”, benannt nach einem Kriegsverbrecher, der für die Waffen-SS tätig war und später von einem niederländischen Gericht verurteilt wurde. Der Sohn von Schelte, Edward Heerema, ist Eigentümer des Schweizer Technik-Unternehmens Allseas, zu dessen Portfolio auch die Pieter Schelte gehört. Er beugt sich nun dem starken öffentlichen Druck – sowohl in Großbritannien als auch in den Niederlanden hatten jüdische Verbände gegen den Namen protestiert – und benennt das Schiff um. Meine aktuelle Geschichte aus der WELT lesen Sie hier.