Es ist eine riesige weiße Wulst, die da in dem alten Hangar in Bedford nördlich von London auf dem staubigen Boden liegt. Vorne besteht das Gebilde aus zwei runden Luftkissen, hinten sind es drei. Ein tiefes Brummen liegt in der Luft. Das sind die Pumpen, die den Flugkörper mit Luft füllen. Schon bald wird Helium in die weiße Wulst gepumpt, 38.000 Kubikmeter des Gases sollen den “Airlander” zum Fliegen bringen. An der Außenhaut sind schon die Markierungen zu sehen, an denen die vier Motoren montiert werden. Auch die Pilotenkabine steht bereit.
Das britische Unternehmen Hybrid Air Vehicles will das mehr als 90 Meter lange Luftschiff für Beobachtungsflüge, den Lastentransport in unwegsamem Gelände und für Touristenausflüge nutzen und mit der Produktion der fliegenden Wülste mehrere Hundert Millionen Pfund verdienen. Ob das gelingt, bleibt allerdings abzuwarten, denn schon mehrfach sind ähnliche Projekte gescheitert. In Deutschland etwa machte Cargolifter Schlagzeilen, 2002 musste das börsennotierte Unternehmen jedoch Insolvenz anmelden. Warum es Hybrid Air Vehicles so nicht ergehen soll, lesen Sie in meiner aktuellen Geschichte aus der WELT.