Die Autoindustrie im Vereinigten Königreich ist fest in ausländischer Hand: Mini und Rolls-Royce gehören heute zu BMW, Land Rover und Jaguar zu Tata, die Luxusmarke Bentley zu Volkswagen. Auch die bekannten schwarzen Londoner Taxis, die „Black Cabs“, haben nur überlebt, weil der chinesische Autobauer Geely das Mutterunternehmen Manganese Bronze aus der Insolvenz herauskaufte. Ganz offensichtlich: Solange sie die Produktion im Land sichern, haben die Briten nichts gegen ausländische Investoren.
Dieser Pragmatismus macht sich nun bezahlt: Während Frankreich und Italien unter Überkapazitäten leiden, laufen die britischen Fabriken unter Volllast. Großbritannien schickt sich an, bis 2015 zum zweitgrößten Autoproduzenten Europas zu werden. Das schafft Arbeitsplätze – und soll helfen, die Wirtschaft auf eine breitere Basis zu stellen. Deutsche Autobauer haben daran einen erheblichen Anteil. Das hören die Briten zwar nicht gerne; schlussendlich profitiert aber das ganze Land, wie mein Kollege Andre Tauber und ich herausgefunden haben. Lesen Sie hier unsere aktuelle Geschichte aus der WELT.