Ein bisschen komisch haben ihn seine Kommilitonen damals schon angeschaut. Schließlich war er der Erste seiner Art, der Allererste. Der erste Deutsche, der erste Europäer, der an der CEIBS, der China Europe International Business School in Shanghai, einen MBA-Studiengang belegte. „Ich hatte damals schon erkannt, dass das 21. Jahrhundert China und Asien gehören wird“, sagt Christopher Römer rückblickend. 1997 war er mit dieser Erkenntnis noch ziemlich allein, in seinem MBA wimmelte es von Asiaten.
Das ist heute anders. Mehr und mehr junge Deutsche und junge Europäer zieht es für einen MBA, einen EMBA oder einen anderen Management-Abschluss nach China. Sie alle spekulieren darauf, dass ihnen ein Abschluss aus dem Land mit der bald größten Wirtschaft der Welt einen Wettbewerbsvorteil gegenüber ihren Konkurrenten verschafft – bei global operierenden deutschen und amerikanischen, aber auch bei chinesischen Unternehmen. Westliche Hochschulen legen deshalb vermehrt Kooperationsprogramme mit chinesischen Hochschulen auf, auch wächst die Zahl der MBA-Programme, die die chinesischen Universitäten anbieten. Über 230 MBA-Programme in China zählte der Deutsche Akademische Austausch-Dienst schon 2011, in der Zwischenzeit hat die Zahl nochmals zugenommen – getreu der Losung, die Chinas Reformvater Deng Xiaoping Anfang der 80er-Jahre ausrief, als er feststellte: „We need an army of managers“, wir brauchen eine ganze Armee von Managern, um das Reich der Mitte wirtschaftlich auf Vordermann zu bringen.
Das ist gelungen. China ist für viele internationale Konzerne, aber auch für junge Talente noch immer das Land der Zukunft, des wirtschaftlichen Booms und der großen Erwartungen. Nicht wenige setzen deshalb auf einen MBA aus China, um ihren Lebenslauf aufzuwerten oder um sich auf einen Einsatz in China vorzubereiten. Lesen Sie hier die ganze Geschichte: Karrierekick auf Mandarin.