Hauspreise in London: Das ist ein Thema, über das ganz Großbritannien gerne und mit viel Leidenschaft diskutiert. Die Preise für Wohnungen und Häuser gelten als völlig überhöht, wird doch in vielen Teilen der britischen Hauptstadt viel Geld für schlechte Qualität und wenig Platz verlangt. „Es ist London“, heißt es oft, „wer hier wohnen will, der muss halt zahlen.“ Die Immobilienpreise sind schon heute für viele Londoner ein großes Problem – eine Immobilie in der Themsestadt kostet im Schnitt 452 400 Pfund, etwa 540 920 Euro.
Spätestens im Jahr 2020 werden die Londoner darüber wohl nur noch lachen können. Sie werden sich vielleicht sogar wehmütig an die Jahre zurück erinnern, als eine Immobilie in der 8,1-Millionen-Stadt „nur“ wenig mehr als eine halbe Million Euro kostete. Denn 2020, so prognostiziert das Institut Oxford Economics im Auftrag der National Housing Federation, wird Wohneigentum in London im Schnitt 647 500 Pfund, rund 774 194 Euro, kosten. Bis 2023 rechnen die Experten im „Home Truths“-Report, dem „Bericht der Hauswahrheiten“, sogar mit einem weiteren Anstieg auf 776 300 Pfund, umgerechnet 928 196 Euro. Das ist mehr als das 18-fache eines Londoner Jahresgehalts und im internationalen Vergleich absolute Spitze.
Die Mieten, so das Forschungsinstitut Oxford Economics, werden im selben Zeitraum um ein Drittel steigen, auf 2300 Pfund im Monat, rund 2750 Euro. Damit gerät die Regierung Cameron unter Druck, werden sich doch viele junge Londoner auf Jahre hinweg keine eigene Wohnung leisten können. Schon jetzt hat ein Drittel der Londoner Eltern mindestens ein erwachsenes, berufstätiges Kind zu Hause wohnen. Lesen Sie in meiner aktuellen Geschichte aus der WELT, woran es liegt, dass die Immobilienpreise in London immer weiter anziehen.