Glasscheiben, so groß wie Schaufenster. Dahinter stehen drei Frisiertische für Hunde, höhenverstellbar und mit Vorrichtung zum anleinen. Haarspray, Kämme und Scherblätter liegen auch schon bereit. Doch nur auf einem Frisiertisch des „Harrods Pet Spa“ sitzt ein Hund, ein brauner Pudel mit wehleidigem Blick. Er wird von einer Hundefriseurin geschoren und zurecht gemacht, alle paar Minuten fällt ein Flocken mit braunem Fell auf den hellen Boden.
Ein paar Meter weiter gibt es im „Pet Kingdom“, dem Königreich der Tiere, Hundefutter in allen Variationen. Die „Canine Cookie Company“ bereitet luxuriöse Speisen für die geliebten Vierbeiner: Doughnuts, Biscuit Bones, Roast Beef, alles für Hunde. Auch Näpfe, Bürsten, Hundeshampoo und Betten sind im vierten Stock des Luxuskaufhauses im schicken Londoner Stadtteil Knightsbridge zu kaufen. Glitzernde Halsbänder, für 19,95 Pfund, Kleider, sogar Ballettröcken mit Tutu werden hier angeboten. Ein besonderes Schnäppchen sind die Hundewindeln für fünf Pfund die Packung, umgerechnet etwa sechs Euro. Es ist viel los an diesem Nachmittag, einige Kunden haben ihre Hunde mitgebracht, Kinder drücken sich an den Glasscheiben die Nasen platt.
Der braune Pudel im Frisiersalon ist fast fertig, erleichtert schüttelt er sein Fell. Er ist einer der letzten, der die Prozedur im „Pet Spa“ über sich ergehen lassen muss, denn die legendäre Zooabteilung schließt zum Ende des Monats. Das Londoner Luxuskaufhaus verkaufte in seiner Zooabteilung einst Elefanten, Alligatoren und Löwenbabys. Zuletzt waren es nur noch Hundewelpen und Hamster, die hier über die Ladentheke gingen. In meiner aktuellen Geschichte aus der WELT lesen Sie, warum Harrods das Königreich der Tiere schließen will – und was die neuen Eigentümer aus Qatar damit zu tun haben.