Stellen Sie sich vor, Sie stehen vor dem Kühlschrank und lassen den Blick über die gekühlten Lebensmittel schweifen. Eier, Joghurt, Fleisch, dazu ein bisschen Salami und Käse. Sie überlegen, was sich daraus machen lässt. Ihr Blick bleibt an den Joghurtbechern hängen, am aufgedruckten Haltbarkeitsdatum. Hm. Die Joghurts sind seit zwei Tagen abgelaufen. Auch die Hühnerbrust ein Fach tiefer ist nicht mehr genießbar – glaubt man dem Datum auf der Packung. Was nun? Essen Sie die Joghurts und das Hühnchen trotzdem, oder werfen Sie die Produkte weg?
Viele Verbraucher entscheiden sich in diesem Fall für Letzteres. Sie entsorgen die Lebensmittel, obwohl diese vielleicht noch essbar wären. Neun Millionen Tonnen Lebensmittel landen aus diesem Grund in Großbritannien pro Jahr im Müll, rechnet die Interessengemeinschaft Wrap vor. In ganz Europa sollen es einem Bericht zufolge sogar 89 Millionen Tonnen Lebensmittel sein, die vernichtet werden, obwohl sie noch genießbar wären – angesichts des wachsenden Nahrungsbedarfs der Welt eine teure und zudem unnötige Verschwendung
Das denkt zumindest Solveiga Pakstaite. Die 22-jährige Britin ist Industriedesignerin und hat für ihr Abschlussprojekt an der Universität eine Kennung aus Gelatine und Wasser entwickelt, die dem Verbraucher zeigen soll, ob seine abgelaufenen Lebensmittel noch verwendbar sind. Wie das geht – und warum auch die Lebensmittelindustrie ein Interesse daran hat, lesen Sie in meiner aktuellen Geschichte aus der WELT.