Wir schreiben das Jahr 2100. In London ist der Grundwasserspiegel wegen des Klimawandels deutlich gestiegen, gleichzeitig sind die Sommermonate unerträglich heiß – so heiß, dass die Soldaten der königlichen Leibwache für einige Monate im Jahr von Pferden auf Dromedare umgestiegen sind. Im Winter wiederum steht der Piccadilly Circus unter Wasser, wie auch Westminster. Dort, wo noch im 21. Jahrhundert die Abgeordneten des britischen Parlaments über die Bürgersteige hasteten, pflanzen die Bauern jetzt, im Jahr 2100, Reis an. Von der einstigen Pracht Londons ist nicht mehr viel übrig, die beiden Extreme Wassermassen und Hitze setzen der weiter wachsenden Millionenstadt an der Themse stark zu.
Es ist eine schockierende Zukunftsvision, die zumindest in Teilen Realität werden könnte. Eine Ausstellung, hoch oben im symbolträchtigen Wolkenkratzer The Shard, zeigt in diesen Wochen, wie sich London im Zuge des Klimawandels verändern könnte. London ist wie nur wenige westliche Großstädte von den Folgen des Klimawandels bedroht. Welche das sind – und was sie für das wirtschaftliche Zentrum Großbritanniens bedeuten – , steht in meiner aktuellen Geschichte aus der WELT.