Als kleiner Junge bewunderte José Neves seinen Großvater. Dieser hatte eine Fabrik und stellte dort Schuhe her. Neves half manchmal aus, wenn er nicht gerade den Computer programmierte, den er als Achtjähriger von seinen Eltern geschenkt bekommen hatte. Jahrzehnte später schuf Neves aus diesen beiden Zutaten – Mode und Technologie – in London ein Unternehmen namens Farfetch. Es ist ein Versandhaus für Luxusmode, das die Sortimente von Boutiquen auf der ganzen Welt übers Internet zugänglich macht.
“Es gibt so viele tolle Boutiquen, die sich keinen großen Onlineshop leisten können”, sagt der heute 40-Jährige. Aus dieser Anfangsidee machte er ein Netzwerk, das heute mehrere hundert Designer in über 25 Ländern umfasst. Farfetch wurde vor kurzem mit über einer Milliarde Dollar bewertet. Inzwischen ist die Seite jedoch nicht mehr nur kleinen, unabhängigen Modeschöpfern vorbehalten, Farfetch vertreibt auch große Marken wie Louis Vuitton und Burberry, die sich ihren eigenen Onlineshop leisten können. Das sei aber kein Widerspruch, sagt Neves, sondern vielmehr ein Beleg für einen Trend. Warum? Das lesen Sie in meiner aktuellen Geschichte aus der WELT.