Ohne Vorwarnung, in einem abgedunkelten Raum, das grelle Licht einer Taschenlampe im Gesicht: So in etwa haben sie stattgefunden, die Verhöre, die deutsche Automanager in den vergangenen Monaten in China über sich ergehen lassen mussten. Das berichtet zumindest Branchenexperte Jochen Siebert, der seit vielen Jahren deutsche Hersteller in China berät. Solche Methoden, erklärt Siebert, seien bislang im Reich der Mitte nicht angewendet worden – zumindest nicht in dieser drastischen Form. Sie zeigten jedoch Wirkung: Audi, BMW und Mercedes senkten die Preise für Ersatzteile, Unternehmen wie Jaguar Land Rover bekräftigten mehrfach, wie wichtig die enge Zusammenarbeit mit Regulierungsbehörden wie der NDRC für ihr Geschäft in China ist.
Deutsche Autohersteller in China: Regulierung wird zunehmend zum Risiko
Die Zugeständnisse haben aber offenbar nicht geholfen: Bereits zum Jahreswechsel gab es für die ausländischen Autohersteller weiteres Ungemach. Zum 1. Januar traten wichtige Reformen für das Reparaturgeschäft und den Zubehörmarkt in Kraft, auch änderten sich die Gesetze für die Händlerstruktur. Für die Autoindustrie wird die Regulierung in China zunehmend zum Risiko: Die Hersteller müssen sich nach Einschätzung von Experten darauf einstellen, dass sich die Geschäfte im größten Absatzmarkt der Welt in Zukunft deutlich schwieriger gestalten werden. Welche Gründe das hat, lesen Sie in der Geschichte, die ich mit meinem Kollegen Tobias Kaiser in China recherchiert habe.