Im Saal des Autohauses in Shanghai ist es dunkel. Ein Film flimmert über die Leinwand, James Bond jagt einen Bösewicht – unterlegt mit chinesischen Untertiteln. Und wenn 007 es geschafft hat, sich zurücklehnt, ist für die Zuschauer der große Moment gekommen. Dann gehen sie zwei Stockwerke tiefer und holen ihren nagelneuen Mercedes ab. Das Kino ist nicht die einzige Unterhaltung, die das Shanghai Zhongsheng Star-Autohaus im Westen der 24-Millionen-Metropole Shanghai bietet. Es gibt ein Fitnesscenter, die Rauchbar, einen Massageraum, zwei Billardtische, einen Kinderspielplatz, einen Lesesaal und ein VIP-Buffethaus. “Unsere Weinverkostungen kommen immer besonders gut an”, sagt General Manager Zhou Yu. Andere Hersteller bieten Ähnliches. “Chinesische Kunden erwarten viel, nicht nur vom Produkt, sondern auch vom Service”, sagt Nicholas Speeks, Chef der Vertriebsgesellschaft von Mercedes-Benz in China.
Im Schnitt bringen die Chinesen mehrere Stunden im Autohaus zu. Sie schleppen die Familie mit, rauchen bei Klaviermusik Zigarre, machen Sport – und kaufen im besten Fall zum Schluss eine der schwarzen S-Klassen, die im ersten Stock für 930.000 Renminbi, etwa 116.250 Euro, angeboten werden. Es lohnt sich für die Automobilkonzerne, chinesische Kunden so zu umwerben, dass es Europäer kaum glauben können. Ohne den riesigen Markt in Fernost würden selbst die erfolgsverwöhnten deutschen Hersteller in der Krise stecken. 14 Millionen Autos werden dieses Jahr voraussichtlich in der Volksrepublik verkauft, das sagt der deutsche Verband der Automobilindustrie (VDA) voraus, erneut ein Plus. Lesen Sie hier den ganzen Text von der Shanghai Auto Show.