Kein schwarzer Anzug, keine Krawatte, kein weißes Hemd: Für die Reise in den Osten lässt Arthur Sulzberger seine Dienstkleidung zu Hause. Stattdessen packt der Herausgeber der „New York Times“ schwere Stiefel, Wetterjacke und Handschuhe ein, als er sich auf den Weg zum „Dach der Welt“ in den Himalaya macht. Sulzberger, der sonst entweder im Büro oder im Flugzeug sitzt, soll hier 13 Tage lang lernen und lehren, was Führung bedeutet. Mit 25 anderen erklettert er das größte Gebirge der Welt, liest Artikel und Aufsätze und diskutiert darüber, was die Kraxelei auf den Berg mit guter Führungskultur im Unternehmen zu tun hat. „Es war für mich die größte Anstrengung, die ich jemals unternommen habe“, sagt der 60-Jährige, „wir waren über 5000 Meter hoch, mit gerade mal 50 Prozent Sauerstoff in der Luft.“ (…)
Arthur Sulzberger ist mit seinem Leadership-Coaching in den Bergen allerdings eher eine Ausnahme. Obwohl die Zahl der ungewöhnlichen Angebote für Coaching und Führungstraining groß ist und unter anderem Pferde, Wölfe und Zen bemüht werden, um Chefs das richtige Führen zu zeigen, fragen Unternehmen angesichts der Krise derzeit eher bodenständige, zielorientierte Angebote nach. Es zählt weniger die Form als der Inhalt: Die Coaching-Branche konsolidiert sich und differenziert gleichzeitig stärker aus. Angesichts des derzeitigen Überangebots und der Unübersichtlichkeit des Marktes ist das keine schlechte Nachricht. „Die Situation in den Unternehmen und an den Märkten hat sich drastisch verändert“, sagt Guido Fiolka, Geschäftsführer der European Leadership Academy in Berlin. Das bekommt auch die Coaching-Industrie zu spüren: „Der Markt wächst in Deutschland, diversifiziert sich aber“, sagt Management-Beraterin Dorothea Assig. Sie berät Führungskräfte aus großen, internationalen Unternehmen. „Pferde, Berge oder Überlebenstrainings gibt es immer noch, das hat sich aber in den Personalentwicklungsabteilungen von großen Unternehmen nicht durchgesetzt.“ Viele Unternehmen setzen stattdessen auf bodenständigeres, problemorientierteres Coaching. (…) Lesen Sie hier den ganzen Text aus der Frankfurter Allgemeinen Zeitung: Der Samurai coacht nur noch selten.