Der Anblick kommt ihm sehr bekannt vor. Ein Stadtzentrum mit einem Volksplatz in der Mitte, ein paar Einkaufsstraßen, Grünanlagen, drum herum Hochhäuser, soweit das Auge reicht. Kunal Sinha hat schon viele dieser Städte gesehen. Sie heißen Changsha, Yiyang, Hefei oder Heshan und liegen im Norden Chinas, im Westen und im Süden. In all diesen Städten hat Kunal Sinha ähnliches beobachtet: „Die Städte werden einander immer ähnlicher“, sagt Sinha, „die Architektur sieht gleich aus, die Menschen richten ihre Wohnungen ähnlich ein, sie alle wünschen sich das Gleiche.“
Sinha ist Regionaldirektor für China bei Ogilvy & Mather, einer weltweit agierenden Werbe-und Kommunikationsagentur. Für seine neue Studie „China Beyond“ hat er untersucht, wie sich das Konsumverhalten der Menschen verändert, die in den so genannten Second-, Third- und Fourth-Tier-Cities in China leben. Das sind die Städte, die derzeit am stärksten wachsen. Hier warten mehrere hundert Millionen potenzielle Käufer – für Autos, Kosmetik, Mode und Möbel; jedes Jahr kommen über zehn Millionen neu hinzu. Mit dem steigenden Wohlstand wächst auch in den Provinzen der Wunsch nach Konsumgütern. Internationale Firmen wollen diese Käuferschicht zunehmend für sich gewinnen. Doch das ist nicht einfach: Die Menschen sind weniger vermögend als die in Shanghai oder Beijing, sie shoppen eher online als im Ladenlokal. Gleichzeitig haben westliche Unternehmen starke Konkurrenten: Lokale Marken wie zum Beispiel der Sportausrüster Li Ning, der Haushaltsgerätehersteller Midea oder der Cola-Produzent Wahaha sind gerade in den für chinesische Verhältnisse kleineren Städten stark vertreten, sie haben sich auf die geringere Kaufkraft ihrer Kunden eingestellt. Lesen Sie hier den ganzen Text.