Aus dem grauen Nebel ragen schemenhaft einige Türme heraus, mehr kann man von der Metropole nicht erkennen. An vielen Tagen verschwinden die Wolkenkratzer des Shanghaier Finanzviertels Pudong im dichten Smog, nur die runde Kugel des Fernsehturms ist dann noch zu erkennen. Auch zum Auftakt der Auto Shanghai, Chinas wichtigster Automesse, versank die Stadt wieder im Dunst.
Vor allem in den Riesenstädten der Volksrepublik gehört Smogalarm zum Alltag. Das sollte Grund genug sein für die chinesischen Behörden, noch schneller Restriktionen gegen Autos mit Verbrennungsmotor zu erlassen – und für die Autofahrer, schneller auf Elektrofahrzeuge umzusteigen. Doch trotz der Subventionen, die die Regierung in Peking für den Kauf von E-Fahrzeugen vergibt, ist die Nachfrage schleppend.
Das trifft die Automobilhersteller hart, vor allem die deutschen Hersteller. Die pumpen, wie die Konkurrenz in anderen Ländern auch, Milliarden in die Entwicklung von Fahrzeugen mit alternativen Antrieben. Das müssen sie zwar in jedem Fall, um die immer schärferen CO2-Grenzwerte in der EU oder den USA zu erfüllen. Doch gerade die ganz großen Absatzzahlen und die damit verbundenen Gewinne für neue Investitionen sollen aus dem Riesenmarkt China kommen – eine Rechnung, die bislang nicht aufgeht. In unserer aktuellen Geschichte aus der WELT lesen Sie, warum das der Fall ist.