Es klang so gut – und so überzeugend: Deutsche Autoexpertise, gepaart mit chinesischem und israelischem Geld, für ein Auto, das in China für den chinesischen Markt gebaut wird. Auf dem Autosalon in Genf und bei westlichen Journalisten kam Qoros mit dieser Botschaft an. In China ist der Erfolg jedoch bislang ausgeblieben, die Verkaufszahlen liegen deutlich unter den Erwartungen. Auf den Straßen von Shanghai ist das Auto nur selten zu sehen, viele Chinesen entscheiden sich doch für die deutsche Konkurrenz oder aber für ein günstigeres chinesisches Produkt. Eine Fehde zwischen Qoros-Chef Volker Steinwascher und dessen ehemaligem Arbeitgeber Volkswagen hemmt das junge Unternehmen zusätzlich.
Knapp elf Monate nach dem Verkaufsstart in China muss die Marke nun unter Beweis stellen, dass sie in einer volumenfokussierten Branche wie der Autoindustrie eine kritische Masse erreichen kann. Dabei soll nach dem “Sedan” und dem “Hatch” ein Cross-Modell helfen, mit dem Qoros in den stark wachsenden SUV-Markt vorstößt. In dieser Woche feiert der Wagen auf der Guangzhou Motor Show im Süden des Landes Premiere. Auf der nach Shanghai und Peking größten Automesse Chinas muss es Qoros gelingen, sowohl die Kunden als auch die Medien im Reich der Mitte für sich zu gewinnen. Warum das so schwer ist, lesen Sie in der Geschichte, die ich mit meinem Kollegen Andre Tauber für die WELT geschrieben habe.